Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder (CSU) hat am vergangenen Dienstag in München den Förderbescheid zum Ausbau des Breitbandnetzes an Bürgermeister Gerhard Zeitler übergeben. Der Freistaat fördert das Projekt für ein schnelles Internet in der Gemeinde Train mit insgesamt 310.413 Euro. Den Zuschlag für die Maßnahme erhielt bekanntlich die Telekom Deutschland GmbH.
Für den Breitbandausbau in Train, St. Johann, Mallmersdorf und Neukirchen besteht eine sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke von 443.448 Euro. Die Kommune darf sich dabei über eine Förderung von 70 Prozent freuen. Damit verbleibt für den Gemeindehaushalt ein Eigenanteil von 133.035 Euro. Gut angelegtes Geld, denn es erhalten alle bisher unterversorgten Haushalte und Gewebebetriebe eine Breitbandversorgung von bis zu 200 Mbit/s. Die Telekom muss mit dem Ausbau laut Vertrag bis zum November 2016 fertig sein.
„Breitband ist die Infrastruktur der Zukunft. Nur wo Breitband vorhanden ist, werden Arbeitsplätze entstehen und erhalten. Der Ausbau von schnellem Internet läuft in Bayern auf Hochtouren. 52 Gemeinden aus Niederbayern erhalten insgesamt über 19,8 Millionen Euro Förderung. Sie sind auf dem besten Weg zur digitalen Autobahn“, freute sich Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder, der die Förderbescheide für den Breitbandausbau in München übergab. Aus dem Landkreis Kelheim erhielten noch die Gemeinde Aiglsbach, Attenhofen und Hausen Förderbescheide.
Niederbayern engagiert sich vorbildlich beim Breitbandausbau. Mit 254 von 258 Gemeinden befinden sich in Niederbayern 98 Prozent im Förderverfahren. 160 Kommunen wurde inzwischen eine Fördersumme von 58,5 Millionen Euro zugesagt. Ein Großteil der Fördermittel von maximal rund 216,7 Millionen Euro in Niederbayern ist aber noch offen. Söder forderte die Bürgermeister auf, sich weiter im Förderprogramm zu engagieren: „Schnelles Internet ist Grundstein für einen erfolgreichen ländlichen Raum.“
Bayernweit engagieren sich bereits über 92 % (1.900) aller Kommunen im Förderverfahren. Mit den in München neu übergebenen Bescheiden können schon 710 Kommunen mit einer Gesamtfördersumme von mehr als 255 Millionen Euro in den Breitbandausbau starten. Allein bei den bisher im Ausbau befindlichen Projekten werden über 6.000 km Glasfaserleitungen verlegt. „Mit unserem bundesweit einmaligen Förderprogramm von 1,5 Milliarden Euro bis 2018 bringen wir ganz Bayern an das schnelle Netz. Jede Gemeinde erhält eine Ausfahrt von der Datenautobahn“, kündigte Söder an.
Den Vertrag zum Netzausbau hatte die Gemeinde bereits am 12. November unterzeichnet (wir berichteten). Bürgermeister Gerhard Zeitler sprach bei dieser Gelegenheit von einem „großen Schritt in die Zukunft". Wenn alles glatt läuft, werden insgesamt 89 Haushalte im Gemeindegebiet in einem Jahr Glasfaseranschlüsse mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) nutzen können. „Für unsere Arbeitnehmer mit Home Office, Selbstständige und unsere Unternehmen ist dies ein großer Vorteil, der sich auch auf den Wert einer Immobilie auswirkt", so Zeitler.
Diesen Aussagen konnte Breitbandpate Georg Niesl, der bei der Förderübergabe dabei war und den Ausschreibungsprozess durchgeführt hat, uneingeschränkt zustimmen. „Wir haben eine perfekte Lösung auf dem Tisch, mit der wir den Einstieg in die Zukunftstechnologie mit Glasfaser in jeden Haushalt geschafft haben". Und auch finanziell rechne sich die Sache, denn es sei gelungen, „die Fördermittel so gut wie möglich auszuschöpfen".
Die Telekom ist bereits in die Feinplanungen eingestiegen. Gleichzeitig wird eine Firma für die Tiefbaumaßnahmen ausgesucht, Material bestellt und Baugenehmigungen eingeholt. Rund 8 Kilometer Glasfaser werden verlegt und 89 Glasfaserabschlusspunkte gesetzt (FTTH). In der Regel vergehen zwischen dem Vertragsabschluss und der Buchbarkeit der Anschlüsse nur zwölf Monate. Das neue Netz wird ab November 2016 so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sind.