Mehr als gut gefüllt war der Zuschauerbereich im Sitzungssaal der Gemeinde Train am vergangenen Mittwoch. Neben zahlreichen Zuhörern aus der Bürgerschaft waren auch die Mitarbeiter des Trainer Bauhofes sowie Vertreter des Gemeinderates Elsendorf um deren Bürgermeister Markus Huber gekommen. Sie alle wollten sich über die geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Kläranlage Train (hier ist auch Elsendorf angeschlossen) informieren.
„Ich freue mich, dass wir hier so großes Interesse haben“, betonte Bürgermeister Gerhard Zeitler. Die Sanierung der Kläranlage sei, so erklärte er, ein wichtiger Schritt in die Zukunft, der nun kurz bevor steht. Ziel sei es, Energie zu sparen und gleichzeitig die Effizienz zu steigern. Ganz billig wird die groß angelegte Sanierung freilich nicht: Die Kostenschätzung für die Erneuerung des Einlaufhebewerks (Schnecken) beläuft sich auf rund 190.000 Euro (130.000 Euro davon sollen aus Fördergeldern stammen). Die Erneuerung der Belüftung wird mit 192.000 Euro zu Buche schlagen. Auch hier stehen rund 130.000 Euro Förderung in Aussicht. Hinzu kommt der Austausch der Rechenanlage.
Summen, die sich, so war man sich am Ratstisch nach den Ausführungen von Thomas Neumayer vom Ingenieurbüro Ferstl einig, lohnen werden. Schließlich wird die Anlage durch das Zusammenspiel aller Maßnahmen deutlich effizienter und zuverlässiger.
Nach einstimmigem Beschluss soll schon Mitte Februar mit der Ausschreibung begonnen werden. Die letzten Schritte der Maßnahme könnten, so die Planung des Büros, dann im November abgeschlossen sein. Während der Bauzeit wird die Funktion jeweils durch Provisorien aufrechterhalten.
Zusätzlich zu den im Vorigen geschilderten Maßnahmen empfahl Neumayer die Modernisierung der Schaltanlage und Steuerung. Teilweise sind Ersatzteile mittlerweile nicht mehr lieferbar, eine Ansteuerung der neuen Aggregate ist nur bedingt möglich. Für die Erneuerung der Elektrotechnik sei allerdings mit Kosten von 380.000 bis 410.000 Euro zu rechnen. Derzeit beträgt die Lieferzeit einzelner Bauteile bis zu 1 ¼ Jahre.
Bürgermeister Zeitler dankte Herrn Neumayer für seinen informativen Vortrag. Die drei geplanten Maßnahmen würden nach Zeitplan umgesetzt. Die Bauzeit werde sich wahrscheinlich aber bis in 2024 erstrecken, so seine Einschätzung. Die Thematik der Modernisierung der Elektrotechnik wolle man im Auge behalten, da diese über kurz oder lang notwendig sei. Eine Förderung sei hierfür an sich nicht möglich, man werde aber dennoch nach einem Weg suchen. Vor jeglicher Entscheidung erfolge natürlich zunächst Rücksprache mit der Gemeinde Elsendorf.
Bis vor kurzem war der Akazienweg eine der schlechtesten Straßen im Gebiet der Gemeinde Train. Inzwischen ist die Sanierung bis auf wenige Kleinigkeiten abgeschlossen. Über eine saubere und ebene Fahrbahn konnten sich die Anwohner sogar noch im alten Jahr freuen. Was noch aussteht ist nun die Sanierung des angrenzenden Moosweges. Um auch dieses schnellstmöglich in Angriff nehmen zu können, hatte sich der Gemeinderat Roman Hankin vom Ingenieurbüro Altmann eingeladen, der die Arbeiten im Akazienweg zur großen Zufriedenheit der Gemeinde begleitet hatte.
Für den Moosweg stellte Hankin mehrere Sanierungsvarianten vor, die von einer Minimallösung bis hin zum Vollausbau reichte. Kaum hatte Hankin geendet, ergriff Bürgermeister Gerhard Zeitler das Wort und stellte dem Gremium seine Sicht der Dinge dar: Eine Vollständige Erneuerung des Moosweges hielt auf Grund des guten Zustandes für nicht nötig. Die von Hankin vorgestellte Variante drei hielt er daher für eine gute und zweckmäßig Lösung. Dem schloss sich nach kurzer Diskussion auch der Rat an.
Vorgesehen sind nun folgende Maßnahmen: Die bestehenden Asphaltschichten werden ebenso entfernt wie die Entwässerungsrinne aus Betonformsteinen. Die bestehenden Straßeneinläufe werden durch neue ersetzt und bei Bedarf zusätzliche eingebaut. Die neue Entwässerungsrinne wird auf der linken Seite der Straße durch Einbau von Granitzweizeiler und Granitbord erstellt. Auf der rechten Seite der Straße wird ein Granitbord als Einfassung/Abgrenzung der Straße zu privaten Grundstücken (Mauer, Sockel, Pflasterflächen, usw.) eingebaut. Die geplante Leerrohrverlegung für Breitband soll nach Möglichkeit im Grünstreifen auf der linken Straßenseite stattfinden. Die bestehende Grünfläche könnte als Schotterrasen (nach Abstimmung mit Gemeinde Train) erstellt werden.
Eine Vollausbau der Stichstraße sah man im Rat aus praktischen Erwägungen als nicht angezeigt an: „Das ist eine kleine Straße, die weitaus weniger befahren wird als etwa der Akazienweg“, betonte Zeitler. Sinnhaft und akzeptabel fand diese Lösung auch Experte Hankin.
„Train soll und will Vorreiter in Sachen Energiewende werden“, das hatte Trains Bürgermeister Gerhard Zeitler bereits im vergangenen Jahr betont. Nachdem schon 2022 ein Energienutzungsplan für die Gemeinde vorgestellt wurde geht man nun einen Schritt weiter: Für den Ort soll eine Potentialanalyse Windkraft erstellt werden.
Bereits im Vorfeld der Sitzung hatten die Ratsmitglieder eine vom Energiebeauftragten Josef Limmer erstellte Zusammenstellung der Thematik inklusive Auszug aus dem Energienutzungsplan erhalten. Limmer war es dann auch, der des Thema am Ratstisch noch einmal ausführte : Die Gemeinde Train ist beteiligt am Energienetzwerk Klimaschutz Ostbayern. Im Rahmen dieses Netzwerkes soll das Institut für Energietechnik in Amberg beauftragt werden, eine Potentialanalyse Windkraft für die Gemeinde Train zu erstellen, erklärte er.
Ausgangspunkt ist der im vergangenen Jahr für die Gemeinde erstellte Energienutzungsplan. Diese sieht ein Windenergiepotential von rund 10.800.000 kWh vor. Eine Potentialanalyse Windkraft soll die Realisierbarkeit tiefergehend untersuchen, Umsetzungsmöglichkeiten aufzeigen und auf mögliche Probleme hinweisen.
Ziel der Gemeinde ist es, so war man sich am Ratstisch einig, mit der Umsetzung des Energienutzungsplanes einen großen Beitrag zum Umstieg auf erneuerbare Energien und der Klimaneutralität in ihrem Bereich zu erreichen. „Um die Energiewende schaffen zu können, müssen wir alle an einem Strang ziehen“, betonte Bürgermeister Zeitler. Das gelte für private Haushalte ebenso wie für Wirtschaftsunternehmen und eben Kommunen. Entsprechend soll eine Potentialanalyse Windkraft eine Reihe von Punkten enthalten: Zum einen wünscht sich der Rat die Ausarbeitung einer Übersichtskarte mit potenziellen Flächen für Windkraftanlagen in Abstimmung mit dem zuständigen Planungsverband. Zum anderen soll geklärt werden, ob der Bau einer Windkraftanlage unter Berücksichtigung des neuen EEG 23 möglich ist und welche Größe für die lokalen Gegebenheiten sinnhaft wäre. Thematisiert werden soll unter anderem auch die Möglichkeiten einer Firmen- oder Bürgerbeteiligung mit Beispielen. Zudem soll ein Leitfaden für die Gemeinde erstellt werden, wie das Projekt realisiert werden könnte. Die Analyse ist vorzeitig abzubrechen, falls KO-Kriterien auftreten.
Die Analyse, deren Erstellung der Rat zustimmt, kann mit 60 Prozent gefördert werden. Die Kosten für die Gemeinde liegen damit bei rund 4.000 Euro.