Aus der Sitzung vom 8. Juni 2022

Seit einiger Zeit bereits rollen im neuen Baugebiet im Trainer Ortsteil St. Johann die Bagger. Die Erschließung ist in vollem Gange. Wer genau nun allersdings die 15 Bauplätze bekommt, ist noch offen. Eine Entscheidung allerdings wird schon bald in greifbare Nähe rücken. In der Juni-Sitzung des Gemeinderates nämlich stellte zweiter Bürgermeister Armin Stiegler die neuen Vergaberichtlinien der Gemeinde vor. Erarbeitet hatte sie ein Kreis aus Mitgliedern beider Fraktionen.
„Wir haben uns in den vergangenen Monaten intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt und sind nun zu einem Konzept gekommen, das auch bereits mit dem Landratsamt abgeklärt wurde und das nicht nur geltendem Recht, sondern auch dem entspricht, was wir uns für die Gemeinde wünschen“, betonte Stiegler und ergänzte, die neuen Richtlinien würden, zusammen mit den von Interessenten auszufüllenden Bewerbungsbögen, schon bald auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht werden.
Die Intention, die Train mit der Schaffung klarer Vergaberichtlinien verfolgt, ist dabei klar und steht schon in der Präamel zu lesen: „Die Gemeinde Train versucht, für Ihre Bürger und gerade für junge Familien, kostengünstiges und erschwingliches Bauland anzubieten. […] Die Gemeinde Train ist flächenmäßig eine sehr kleine Gemeinde, die kleinste im Landkreis Kelheim. Eine Baulandausweisung wird deshalb schon in naher Zukunft immer schwieriger werden. Eine gerechte Regelung der Bauplatzvergabe unter den nachfolgenden, in dieser Richtlinie festgelegten Kriterien ist deshalb dringend geboten.“
Gemeint sind damit sowohl soziale, als auch ortsbezogene Kriterien. In beiden Fragegruppen lassen sich jeweils bis zu 60 Punkte erreichen. Eine Rolle spielen dabei etwa die familiäre Situation, eine mögliche Behinderung oder ein Pflegegrad eines Haushaltsmitglieds oder Eltern und Großeltern, die in der Gemeinde leben. Auf der anderen Seite steht der eigene Bezug zur Gemeinde: Punkte gibt es etwa für all jene, die in Train wohnen und/oder arbeiten, die ein Ehrenamt in Train ausüben oder die sich hier bereits um einen Bauplatz bemüht haben.
Festgehalten ist auch, dass Personen, die bereits einen Bauplatz oder ein Eigenheim (größer als 60 Quadratmeter) besitzen, bei der Vergabe nicht berücksichtigt werden. Auch Firmen können nach den neuen Richtlinien keinen Baugrund mehr erwerben.
Zudem sieht die Richtlinie vor, dass die erworbenen Grundstücke innerhalb von fünf Jahren bebaut und anschließend mindestens zehn Jahre selbst bewohnt werden müssen. Andernfalls drohen Konsequenzen bis hin zum Verlust des Bauplatzes.
„Ich glaube, dass wir hier gute Voraussetzungen für die Vergabe der Plätze geschaffen haben“, betonte Steigler. Eine Meinung, die die Mitglieder des Gemeinderates offenbar teilten: Die Vergaberichtlinien wurden einstimmig und ohne jede Diskussion angenommen.

Deutlich teurer als zu Beginn der Planungen erwartet wird die Sanierung des Trainer Akazienweges. Das teilte Bürgermeister Gerhard Zeitler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates mit. Die Gründe dafür liegen, so betonte er, in der allgemeinen Preissteigerung die vor allem auch im Straßenbau deutliche Auswirkungen hat: „Wir liegen rund 25 Prozent über der Kostenschätzung bei der Ausschreibung“, erklärte er und fügte hinzu, „solche Entwicklungen machen schon nachdenklich.“
Dennoch wurden in der Sitzung die Straßenbau- und Kanalarbeiten für den Akazienweg einstimmig vergeben. „Das ist unsere schlechteste Straße. Sie muss gemacht werden und es wird in nächster Zeit gewiss nicht billiger werden. In Zukunft sollten wir uns mit Planungen für weitere Sanierungen aber erst einmal zurückhalten. Schließlich sind wir zu sparsamen Wirtschaften verpflichtet“, hieß es im Rat.
Vergeben wurden auch Ingenieurleistungen zur Zustandsbeurteilung im Rahmen der TV-Untersuchung der Kanalhauptschächte und weitere Steinmetzarbeiten im neuen Bereich des Friedhofs.
Ausführlich Auskunft über die Schäden an Trains Flurwegen gab Gemeinderat Franz Obermeier. Nach der Sichtung aller Wege die er zusammen mit einigen weiteren Ratsmitgliedern in den vergangenen Wochen und Monaten durchgeführt hatte, gab er dem Rat nun einen detaillierten Einblick. Gehandelt werden soll zunächst freilich nur da wo akuter Bedarf besteht. Am Ende, war man sich im Rat einig, sei das schließlich auch und gerade in Zeiten explodierender Preise eine Kostenfrage.