Train, 2. August 2024 – Die Senioren-Union Kreisverband Kelheim besuchte am vergangenen Freitag den historischen Zehentstadl in Train. Die Veranstaltung wurde von der Vorsitzenden Frau Renate Strähle organisiert, die sich begeistert über den jährlichen Ausflug äußerte: "Jedes Jahr besichtigen wir Sehenswürdigkeiten und Orte in der Umgebung. Dieses Jahr wollten wir uns den Zehentstadl samt angrenzendem Wasserschloss anschauen. Den Tipp habe ich bei einem Besuch der Gaststätte Forster hier in Train bekommen."
Bürgermeister Gerhard Zeitler führte die Seniorengruppe durch den Zehentstadl und brachte ihnen dabei die Trainer Geschichte näher. So erfuhren Sie von dem im Jahre 1649 hier geborenen Johann Franz Eckher. Dieser war von 1695 bis 1727 Fürstbischof von Freising. Sein Wappen, die drei Rauten, sind heute Bestandteil des Trainer Gemeindewappens. Die barocke Umgestaltung des Domes zu Freising durch die Gebrüder Asam ist eines seiner herausragenden Verdienste. Eckher legte auch den Grundstein zur Klosterkirche in Weltenburg
Natürlich wollten die Damen und Herren der Senioren-Union auch das Himmelbett der Elisabeth von Train begutachten. Elisabeth von Train war von 1788 bis 1807 Schlossherrin des Trainer Wasserschlosses. Nachdem Karl Anselm von Thurn und Taxis Elisabeth geheiratet hatte, hat dieser ihr das Schloss vermacht. Stolz erzählte Bürgermeister Zeitler von dem Erwerb des Bettes. „Durch das Wappen der Elisabeth von Train, das in das Holz des Bettes geschnitzt wurde, konnten die Erben und Besitzer die Herkunft zurückverfolgen und nahmen Kontakt mit uns auf. Wir sind sehr stolz und froh darüber, dass wir ein solch schönes Relikt aus der Trainer Geschichte erwerben konnten. Der Besitzer des Bettes wollte es eigentlich erst hergeben, sobald er verstorben ist, aber durch das Einverständnis der Erben konnten wir es schon jetzt erwerben… In einem Gemeinderatsbeschluss habe ich festhalten lassen, dass das Bett niemals mehr verkauft werden darf.“ Nicht nur diesen Erwerb fanden die Senioren sehr interessant, auch der Weg den das Bett hinter sich gebracht hatte, um nach Train zu finden, ist beachtlich. „Amerika, Südafrika, Deutschland, das Bett hat mehr von der Welt gesehen, als manch Bürger“ witzelte ein Besucher.
Weiter ging die Führung durch den Zehentstadl auch in die Räume der Musikschule Train. Die Senioren waren begeistert, welche Möglichkeiten den Bürgern hier geboten werden. „Der Zehentstadl ist ein wirkliches Schätzchen. Toll, das hätte ich so nicht erwartet...“ hieß es von einer Besucherin. Auch Vorsitzende Frau Renate Strähle war beeindruckt: „Und ich muss sagen, alle Achtung, dass wir im Landkreis Kelheim so eine Gemeinde haben, die so etwas vorweisen kann. Sie haben dafür ein besonderes Gespür, gerade auch mit dem Bett und der Musikschule. Vor allen Dingen habe ich es mir nicht so vorgestellt! Ich bin begeistert und möchte mich ganz herzlich bei Ihnen für diese Führung bedanken.“
Der Ausflug zum Zehentstadl und Wasserschloss in Train hat die Senioren begeistert, inspiriert und wird noch länger für Gesprächsstoff sorgen.
(l.) Bürgermeister Gerhard Zeitler erhält ein kleines Dankeschön für die Führung
durch den Zehentstadl von Frau Renate Strähle, Frau Ulrike Simon und den
Mitgliedern der Senioren-Union Kreisverband Kelheim
Die Geschichte des Bettes der Elisabeth von Train begeisterte die Senioren
Fotos+Text: Daniela Wagner