Verfasser: Franz Huber, Train

Geschichtliches über die Gemeinde Train

Eine kurze Reise durch die Trainer Geschichte

Schloß in Train

Den Mittelpunkt der Trainer Geschichte bildete seit jeher das alte Wasserschloß, das von den Resten einer Ringmauer umgeben wird, und um die Jahrtausendwende entstanden ist. Damals hieß der Ort noch "Hittinburg", ehe er im 13. Jahrhundert in Train umbenannt wurde. Unter den Besitzern des ehemaligen Hofmarkschlosses befinden sich mehrere bedeutende Adelsherren, darunter die Pfeffenhausener und Feurer, das stolze Rittergeschlecht der Eckher von Kapfing und der Freiherr von Deuring, der 1722 das Schloßbenifizium ins Leben gerufen hat. Der vielleicht berühmteste Gast, den die Schloßmauern einst beherbergt haben, war Emanuel Schikaneder. Teile seines Textbuches zur Mozart-Oper "Die Zauberflöte" soll er hier verfaßt haben.

 

Besonders ereignisreich war die Ära der Elisabeth von Train, die von 1788 bis 1807 Schloßherrin war. Während ihrer Herrschaft kam es sogar zu zwei aufsehenerregenden Volksaufständen. Zum Schloß gehört eine schöne Wallfahrtskapelle, deren Rokoko-Altar der Landshuter Meister Christian Jorhan schuf. Die als wundertätig verehrte, schwarze Madonna - eine 1683 geschnitzte Nachbildung der Altöttinger Gnadenstatue - zog um 1700 viele Gläubige an. Fast täglich kamen Wallfahrten aus teils weit entfernten Pfarreien.

Mit Stolz blicken die Trainer auf den im Jahre 1649 hier geborenen Johann Franz Eckher zurück, der von 1695 bis 1727 Fürstbischof von Freising war und den dortigen Dom von den genialen Gebrüdern Asam im Barockstil großartig ausbauen ließ. Eckher legte auch den Grundstein zur Klosterkirche in Weltenburg und war einer der bedeutensten Männer seiner Zeit. Sein Wappen, die drei Rauten sind heute Bestandteil des Trainer Gemeindewappens.


Sehenswert ist die Pfarrkirche St. Michael, die in den Jahren 1995/96 erweitert und restauriert wurde. Die unteren Turmmauern mit Altarraum und Stuckdecke stammen aus dem Jahre 1674, während das Langhaus nach seinem Einsturz 1835 neu errichtet worden war. Erst 1980 wurde das einstige Benefizium Train, das sich aus der ehemaligen Schloßkapellenstiftung heraus gebildet hatte, zur eigenen Pfarrei erhoben.

 

Eine weitere Kirche gab es früher am Vitalisberg. sie war dem heiligen Vitalis geweiht, mußte aber Anfang des 19. Jahrhunderts "auf kurfürstlichen Befehl" abgebrochen werden. In den Dörfern Mallmersdorf und Neukirchen befinden sich schöne Filialkirchen. Die kleine Kirche St. Georg in Neukirchen ist romanisch und diente der Bevölkerung zu Kriegszeiten als Wehrkirche. Hier führte einst die alte Salzstraße vorüber. Bei St. Johann steht eine neugebaute Kapelle, die daran erinnert, daß der Ort erst im Jahre 1806 entstanden ist, nachdem man eine durch Brand beschädigte Waldkapelle in ein erstes Wohnhaus umbaute. Erholung und Stille bietet der weitläufige Dürnbucher Forst, der sich nordwestlich an das Gemeindegebiet anschließt. Ein Besuch lohnt die einsame Waldkapelle "Mariahilf", wo um 1745 ein Krämer von Räubern überfallen wurde und durch die Anrufung der Muttergottes gerettet wurde. (Quelle Franz Huber)